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(c) Mark Walters
5. Juli. 2012

Interview mit Jörg Steinhausen

Jörg Steinhausen ist zurück! Der mehrfache Deutsche Meister will es Jahre nach seinem eigentlichen Karriereende noch einmal wissen! WIr haben mit ihm zu seinem Auftritt bei der FIM Seitenwagen-WM im Rahmen der German Speedweek gesprochen. 

Jörg - nach einer mehrjährigen Pause gibst du in dieser Saison dein Comeback in der Seitenwagen-WM. Wie kam es dazu?
Das hat sich eher unerwartet und Anfangs durch einige Zufälle entwickelt. Eigentlich hatte ich ja schon einen guten Abstand zum Sport hergestellt. So gut, dass ich vom ersten Sidecar-Festival 2010 in Oschersleben ohne konkrete Rückfallgefahr abgereist bin. 2011 hatten wir wieder viel Spaß beim Festival. Zudem waren die Rundenzeiten überraschend nah an denen der WM-Spitze. Bereits auf dem Heimweg bekam ich einen Anruf von Jean Cluze, ob ich nicht nochmal in die WM zurück möchte. Wenige Tage später traf ich meinen Onkel Kurt Steinhausen, der ganz spontan seine erneute Unterstützung bei einem eventuellen Comeback zusagte. Das Thema dann mit BMW auf den Weg bringen zu können, war und ist eine tolle Herausforderung.

Momentan liegst du mit deinem Beifahrer Gregory Cluze auf dem dritten Rang der Gesamtwertung. Was denkst du, ist in diesem Jahr drin?
Natürlich habe ich gehofft, dass wir schnell den Anschluss zur Spitze finden, nur ist die WM eben kein Festival. In dieser Saison haben wir in der WM sechs siegfähige Teams und ich bin unglaublich froh, dass wir bereits im zweiten Rennen in Budapest unseren ersten Sieg feiern konnten - der erste BMW-Sieg bei den Seitenwagen seit 1974. Und wenn du im Seitenwagen-Fahrerlager aufgewachsen bist, ist dir das nicht gleichgültig. Wir hoffen natürlich auf weitere Siege. Greg und ich verstehen uns gut und werden auf dem Motorrad noch besser zusammenwachsen. Unser Motorrad hat bisher nach jedem Rennen ein Update bekommen. Wir lernen noch immer dazu, wie wir dem BMW-Motor ein perfektes Umfeld geben können.

In Oschersleben hast du deine LCR-BMW ja erstmals getestet. Wie gut kennst du die Strecke in Oschersleben? Was liegt dir hier und was magst du eher nicht so?
Oschersleben ist wohl die Strecke, auf der ich am häufigsten überhaupt gefahren bin, daher kenne ich sie sehr gut und komme immer wieder gerne zurück. Die Triple-Links ist einzigartig im Kalender, darauf freut man sich jede Runde - vorausgesetzt, das Motorrad ist gut abgestimmt, ansonsten verliert man genau dort das Rennen. Was ich nicht so mag ist der letzte Teil der Anreise und die Tatsache, dass auch meine Konkurrenten über hervorragende Streckenkenntnis verfügen.

Was erwartest du vom Gastspiel bei der German Speedweek?
Das Event selbst ist ja eine richtige Nummer im Motorradsport und ich freue mich dabei zu sein. Ich hoffe sehr, dass wir stark genug sind um endlich einen WM-Lauf in Oschersleben zu gewinnen. Des Weiteren ist bei der Speedweek mit einer Vorentscheidung im Kampf um den WM-Titel zu rechnen, das wird für alle ein spannendes Wochenende.

Beim Gaststart in der IDM hast du die amtierenden Weltmeister Päivärinta/Hänni in der Motorsport Arena geschlagen, wen erwartest du in Oschersleben besonders stark?
Wie erwähnt sind die Top 6 der WM ähnlich stark und das Mittelfeld rückt immer näher zusammen, da fallen Prognosen schwer. Aber so wünschen sich das die Fans.

Zum Abschluss - werden wir dich auch im kommenden Jahr erneut in der WM sehen, oder vielleicht auch in anderen Serien? Spielt dabei vielleicht auch das Endergebnis dieser Saison eine Rolle?
Mit jedem guten Ergebnis steigt die Hoffnung, die laufende Saison besser absichern zu können oder eine Perspektive für 2013 zu bekommen. Unser Team lebt vom Einsatz der beteiligten Familien und enthusiastischen Sponsoren, die Greg und mir helfen wollen den WM-Titel zu gewinnen. Im Moment gehe ich optimistisch davon aus, dass wir auch in den kommenden zwei Jahren in der WM starten werden. Ob wir auch regelmäßig in anderen Meisterschaften antreten, liegt auch an der Erwartungshaltung von eventuell beteiligten Sponsoren.

Vielen Dank für das Interview!

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